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Laudes | Laudes, Gebetszeit, Stundengebet, Liturgie, kath |
Die Laudes ist ein Teil des Stundengebets. Der Begriff stammt vom lateinischen laus und bedeutet Lob (Laudes ist der Plural von laus und bedeutet damit "Loblieder"). Die Laudes sind das Morgengebet der Kirche. Mit dem neuen Morgen wird die Auferstehung gepriesen, denn so, wie die aufgehende Sonne die Nacht vertreibt, ist Christus aus der Nacht des Todes auferstanden und hat den Tod so besiegt. Und wie der Mensch nach seiner Auferstehung in den himmlischen Lobpreis einstimmt, begrüßen die Gläubigen den neuen Tag.
Aufbau
Eröffnung Hymnus Psalm Canticum Psalm Kurzlesung Responsorium Benedictus Fürbitten Vater unser Oration Segen Entlassung
In der Regel des hl. Benedikt sind die Laudes um 03.00 Uhr angesetzt. Sie gehört zu den großen <a href"index.php?page=hore.php">Horen</a> und wird auch Morgenhore genannt. Neben der Vesper ist dieses Morgengebet die wichtigste Stundegebetszeit.
Laudes wie andere Teile des Stundengebetes haben eine charakteristische Eröffnung: Der Vorbeter/ Priester beginnt:
V (Vorbeter): O Gott, komm mir zu Hilfe Gemeinde: Herr, eile mir zu helfen V: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und des Heiligen Geiste. G: Wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit Amen. Halleluja.
Wenn die Laudes die erste Hore sind, wird Anstelle der Eröffnung das Invitorium gebetet.
Die Hymnen werden aus der christlichen Tradition ausgewählt und geben diesem Morgengebet vor allem an Festtagen eine eigene Färbung. Aus dem Buch der Psalmen werden jeweils zwei Psalmen ausgewählt, aus den psalmähnlichen Gesängen der anderen Büchern des Alten Testaments ein Canticum, ein Lied. Gerahmt werden die Psalmen und das Canticum durch Antiphoneny, die Den Grundgedanken der Gesänge aufgreifen und miteinander verbinden. Die Lesung ist kurz, einige Verse aus der Briefliteratur des Neuen Testaments. Sie wird mit dem Responsorium, einem Antwortgesang beantwortet. Mit ihm wird die zentrale Aussage der Kurzlesung aufgegriffen und verinnerlicht. Es hat eine charakristische Form:
Doppelvers G. Wiederholung des Doppelverses V: Halbvers G: zweite Hälfte des Doppelverses vom Anfang V: Ehre sei dem G:Doppelvers vom Anfang
Das <a href=index.php?page=benedictus.php>Benedictus</a> ist ein Charakteristikum der Laudes, es ist der Gesang des Zacharias bei der Geburt seines Sohnes Johannes, dem späteren Täufer, den Lukas in Kap.1, 68-79 überliefert. Auch dieser Gesang wird durch eine Antiphon eingerahmt. Diese greift das Grundthema des Tages auf. Die Fürbitten haben den gleichen Aufbau wie in der Eucharistiefeier. Während die Fürbitten der Vesper Anliegen von Staat und Kirche zum Thema haben, bitten die Beter in den Laudes um Beistand für sich und seine Mitmenschen. Das Bittgebet folgt der Aufforderung des Jakobusbriefes: " Betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet. Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten" (Jak 5,16). Es handelt sich bei den Bitten bzw. Fürbitten um Anregungen, die die Betenden durch eigene Anliegen ergänzen können. Die Bitten und Fürbitten münden in das Gebet des Herrn, das Vater unser, das große Schlussgebet von Morgen- und Abendlob. Es ist das Gebet, das Jesus seine Jünger gelehrt hat, in dem er die Betenden hineinnimmt in sein Beten zum Vater. Das Vaterunser ist die Urgestalt jeglichen christlichen Betens, das alle christlichen Konfessionen verbindet. Anders als in der Eucharestiefeier schließt das Vater Unser nicht mit der Doxologie "Denn dein ist das Reich ", sondern es folgt unmittelbar die Oration, die aus dem Messbuch übernommen wird und identisch mit dem Tagesgebet der Eucharistiefeier ist. Ein Segenswort mündet in die Entlassung: Gehet in Frieden Wenn den Laudes nicht ein Priester und auch kein Diakon vorsteht, wird das Morgengebet mit folgenden Worten abgeschlossen: V: Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. G: Amen.
Zitate II. Vatikanisches Konzil: Die Laudes als Morgengebet und die Vesper als Abendgebet, nach der ehrwürdigen Überlieferung der Gesamtkirche die beiden Angelpunkte des täglichen Stundengebetes, sollen als die vornehmsten Gebetsstunden angesehen und als solche gefeiert werden. (Sacrosanctum Concilium, 89a)